Vorfreude

 

… Und dann erwache ich heute Morgen und beobachte,

wie meine Seele sich sanft 

in meinen Körper voller Möglichkeiten und Potenziale ergießt.

Vibrierend vor Vorfreude.

Was werde ich heute erfahren?

 

 

 

 

Staunen

 

Und plötzlich blickst du gleichzeitig

aus dunklen Tiefen und lichtdurchfluteten Höhen 

auf das verworrene Wurzelwerk

deiner Persönlichkeit 

und staunst.

 

 

 

 

Puzzeln

 

Etwas in mir sortiert sich neu.

Puzzlesteine werden hin und her geschoben.

Ausprobiert wo sie hingehören könnten.

Noch passt nichts so recht zusammen und ich lächle darüber.

Wer sagt eigentlich, dass etwas zusammen passen muss?

Und wer beurteilt denn, was zusammen passt?

Und mit einem rebellischen Anfall

werfe ich die Puzzleteile in die Luft

und lasse das Chaos zu.

 

 

 

 

Erwachen

 

Wenn du eines Morgens erwachst 

und weißt, was zu tun ist.

Wenn dir die Kompromisslosigkeit dieser Wahrheit

 keine Wahl mehr lässt.

Wenn der Zweifel keine Chance mehr hat

verwirrende Spiele zu spielen.

Dann bist du zu deiner Wahrheit erwacht.

Endlich.

Erwacht aus dem endlosen Traum deiner Verstrickungen

und vermeintlichen Verpflichtungen.

Nun geh hinaus und handle mit aller Stärke, die du hast.

Sprich mit aller Sanftheit, die in dir ist.

Und übergebe dich ganz dem Leben.

Die Geschenke sind unermesslich.

 

 

 

 

Molekültanz

 

Alles geschieht und entfaltet sich, 

wenn ich es nicht störe.

Jeden Tag pflanzt sich diese Erkenntnis tiefer in mich hinein,

während etwas noch unaussprechliches beginnt sich zu entfalten.

Staunend schaue ich zu, wie sich Moleküle

aus einst fest zusammengefügter Materie 

neu formieren,

zu etwas nie da gewesenem.

 

 

 

 

Neuordnung

 

Jeder Tag ist wie neu.

Jeder Tag hat scheinbar neue Regeln, Mitspieler, Spielemacher.

Was gestern noch gültig war, ist bereits vergessen.

Ich erinnere mich kaum.

Nur schemenhaft ist da noch eine Ahnung.

Zu flüchtig sie festzuhalten.

Zu unwichtig sie wieder herzuholen.

Auch das Heute kann ich nicht benennen.

Ich spüre nur, ich bin nicht mehr die von gestern.

Verliere immer mehr den Verstand.

Habe in mir immer weniger Gültigkeiten.

Alles ist fließend in einem scheinbaren Chaos.

Und trotzdem fügt sich eine Ordnung.

Nicht greifbar.

Nicht strukturierbar.

Ich muss es nicht wissen.

 

 

 

 

Seifenblase

 

Ich lebe gerade wie in einer Seifenblase.

Ich sehe zwar das Außen, doch mein Blick geht nach Innen.

Die äußere Welt verliert ihren Reiz.

Sie verliert ihre Anziehung.

Sie und ich stimmen immer weniger überein.

Alles da draußen erscheint immer unwirklicher,

während in mir langsam aber stetig

eine ganz andere Wirklichkeit heranreift.

Sie ist nicht aufregend, leidenschaftlich, stürmisch, blendend.

Sie ist so still, so zart, so leise.

Manchmal vermisse ich die Aufregung, die Ekstase, die Stürme.

Und ja, manchmal sogar das Leiden.

Merke, wie ich dann danach förmlich suche, mich hineinstürze,

und erkenne meine Sucht nach Leiden.

Ich darf auch das annehmen und übergeben.

Zurück bleibt Gleich-Gültigkeit.

Frage mich, war das nun alles?

Und in mir flüstert es: es ist der Beginn.

 

 

 

 

Dammbruch

 

Die Dämme brechen,

wild flutet das Wasser.

Lange gestaut und vergessen

ergießt es sich.

Bahnt sich seinen Weg

ohne Rücksicht.

Fließt vorwärts immer weiter

und reinigt verstaubtes Land.

Die Trockenheit ist vorbei.

 

 

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