Mein aufgebrochenes Herz

 

Wie eine schwelende Wunde bricht es auf.

Altes, wehes, fließt heraus

aus meiner Mitte.

Es pumpt sich weiter und weiter.

All der Schmerz wird sichtbar.

Festgehalten in einem verschlossenen Herz.

Festgehalten in einem ängstlichen Herz.

Alte Schutzmauern brechen.

Ich fühle den schnellen, eiligen Herzschlag.

Wie die Flügel eines kleinen Vogels

zittert es in mir.

Verletzlich, wund, schutzlos.

Ich lasse es geschehen.

Lasse es zittern und schlagen.

Bin da.

Sehe zu.

Sehe die Liebe, die durch die aufgebrochene Schale fließt,

in Fluss kommt.

Noch vermischt mit Schmerz.

Wie dunkelrote Lava quillt es aus mir heraus.

So sitze ich damit.

So bin ich damit.

Mit meinem aufgebrochenen Herzen.

 

 

 

 

Schuld

 

Schuld kriecht langsam in mein Herz.

Breitet sich aus, 

still und leise noch.

Nistet sich ein

und wartet.

Wartet auf den Moment,

mich in die Tiefe zu ziehen.

Ein endloser Fall.

Und ich falle.

 

 

 

 

Verdammtes

 

Uralter Schmerz drängt aus meinen Eingeweiden nach oben.

Möchte sich in meinem Herz entladen

und in heißen Tränen ergießen.

In Wellen bäumt er sich auf.

Mein Herz bricht.

Bricht auf.

Einst verdammte Aspekte, 

kaum zu ertragen,

kehren zurück zu mir.

Zeitlose stumme Schreie entweichen meiner Kehle.

Wieder und wieder überschwemmen mich die Wellen,

ziehen mich hinab ins Dunkel.

Bin verloren und haltlos und gebe mich hin.

Möge es geschehen.

Ich bin bereit.

 

 

 

 

Sturmböen

 

Es stürmt,

außen wie innen.

Erneut fliegen uralte Themen

wirbelnd durch mein System.

Lange ruhten sie, fast schon vergessen.

Bin verwundert angesichts ihrer Heftigkeit.

Zeigen sich plötzlich, unerwartet.

Eins nach dem anderen.

Versuche nach ihnen zu greifen,

sie zu be-greifen.

Doch der Sturm weht sie weiter,

kann sie nicht halten.

Die Böen bringen schon das nächste ans Licht.

Mein Verstand überfordert,

mein Herz voller Schmerz,

kann ich nur aufgeben,

mich hingeben.

Sein lassen.

 

 

 

 

 

Von Verlassenheit

 

Ich trage diesen Schmerz in mir.

Er sticht in der Tiefe.

Ich bin verloren, verlassen und einsam.

Wieder und wieder alleine gelassen.

Ich kann mir diesen Schmerz nicht erklären.

Ich weiß nicht, woher er kommt.

Aber er ist da.

Er ist präsent und er übernimmt mich.

Ich will ihn fühlen, dasein lassen.

Und doch entzieht er sich mir immer wieder.

Drückt nur nagend aus der Tiefe.

Lässt mich nicht zur Ruhe kommen.

Wirbelt meine Gedanken auf, 

die mich in Bewältigungsstrategien ziehen wollen.

In meinem Kopf brüllt es: Du warst einfach wieder zu viel!

Zu kompliziert.

Zu direkt.

Zu kompromisslos.

Und doch singt zart mein Herz: du bist so gewollt.

Du bist so richtig.

Du bist so gemeint.

Du bist so geliebt.

Und die Tränen fließen.

Der Kummer, die Trauer.

Das Sehnen nach bedingungsloser Liebe zerreißt fast mein Herz.

Wende mich bedingungslos meinem Schmerz zu.

Du bist so richtig.

Du bist so gemeint.

Du bist so geliebt.

Ich verlasse mich nicht.

 

 

 

Leidenssucht

 

Und ich entdecke: Ich suche das Leiden.

Nicht bewusst, nicht gewählt und doch.

Ganz leise klopft es an meine Tür.

Immer wieder.

Und ich öffne die Tür.

Immer wieder.

Emotionen wühlen sich durch mich hindurch.

Immer wieder die gleichen.

Ein ewiger Kreislauf.

Wann ist es genug, frage ich mich?

Und dann bemerke ich:

Etwas in mir kann gar nicht genug davon bekommen!

Ein Teil in mir genießt auch das Leiden.

Braucht es sogar fast schon.

Möchte sich immer wieder reaktivieren.

Es ist eine Sucht!

Ich suche das Leiden.

Meine Gedanken suchen sich manchmal förmlich einen Weg ins Drama,

um die Emotion hoch schießen zu lassen.

Etwas in mir kommt ins fließen und 

kurzfristig hat sich etwas in mir befriedigt.

Bis es einen neuen Schuss braucht.

 

 

 

 

Verlassenheit

 

Die Verlassenheit findet mich.

Direkt im Bauch trifft sie mich.

Bohrend und weh greift sie nach meiner Aufmerksamkeit.

Während Kummer sich in meinen Hals drückt.

Ohne Ausdruck.

So alt.

Uralt, was da nach mir ruft.

Hilflos stehe ich daneben.

Ohnmächtig.

Mein Herz brennt.

Ich will wegrennen.

Will mich verlassen,

will aus mir heraus.

Endlose Mal habe ich mich so selbst verlassen.

Und zurück bleibt 

ein Meer aus Verlassenheit.

 

 

 

 

Außer mir

 

Heute bin ich etwas außer mir.

Hab mich verlaufen in Gedanken.

Bin Karussell gefahren.

In mir schwirrt alles.

Suche meine Medizin.

Suche nach meinem Frieden.

Versuche mein Herz zu erreichen.

Es scheint unerreichbar.

Kann kaum meinen Fokus halten.

Ja, heute bin ich etwas außer mir.

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